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Einzelschicksal von Ingrid Scheffler

Das Erlebnis meiner Mutter am 13.Februar 1945

 

Wir sind Flüchtlinge aus Ostpreußen, aus der Stadt Hohenstein.

Wir, das sind meine Mutter Agatha Scheffler, mein Bruder Erhard, geb. 1931, meine Schwestern Christine, geb.1934 sowie Eva, geb. 1936 und ich, Klaus, geb. 1939.

Mein Vater war beim Volkssturm und ist im Krieg vermisst.

 

Wir sind auf dem Landweg, mit dem Zug, um den 20. Januar 1945 aus Ostpreußen geflüchtet. Anfang Februar kamen wir in Dresden an und sollten, weil die Stadt bereits mit Flüchtlingen überfüllt war, weiter reisen. Da meine Mutter hochschwanger war und sie hohes Fieber hatte, konnten wir die Fahrt nicht fortsetzen. Sie wurde in die Frauenklinik Dresden gebracht, wir Kinder kamen in das Kinderheim Marienhof.

 

Am 10.Februar wurde meine Schwester Ingrid geboren. Meine Mutter hatte Kindbettfieber und musste im Krankenhaus bleiben.

Am 13. Februar war sie mit anderen Frauen und mit kleinen Kindern in dem Luftschutzkeller des Krankenhauses. Nach einem Bombentreffer wurden sie von Krankenschwestern aus dem Keller geholt. Sie irrte in der Stadt herum und wurde an einer Elbbrücke, vermutlich am Blaue Wunder, bewusstlos von deutschen Soldaten gefunden. Sie nahmen sie bis Freiberg mit und brachten sie in ein Krankenhaus.

 

Im April 1945 hatte sie über den Suchdienst erfahren, dass wir Kinder alle noch am Leben waren und wo wir uns befanden.

Meine Schwester Ingrid war in Wehlen, in dem Kinderheim Berghof. Es waren noch weitere Kinder aus der Frauenklinik in diesem Kinderheim. Einige Kinder sind von fremden Familien aufgenommen worden. Auch Ingrid hatte schon eine neue Familie.

 

Bis 1946 lebten wir in einem Flüchtlingslager in Cämmerswalde/Erzgebirge. 1946 bekamen wir eine Wohnung in Dresden zugewiesen.

 

Klaus Scheffler

 

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schicksale27.html — letzte Änderung: 2017-09-13